26. impuls – gefährlich

november, eine gute zeit, auch wieder ein wenig die sammelstelle zu beleben. in seinem lauf bewegt sich das jahr gefühlt immer schneller auf sein Ziel zu, und gefühlt bewegen wir uns mit im verzweifelten versuch schritt zu halten.
wir werden zurückbleiben, resumee ziehen, uns erkennen, feststellen, was bleiben kann oder was der veränderung bedarf.
möglicherweise…

ich stelle heute mal wieder zeilen der von mir so geschätzten mascha kaléko voran:

vorsicht – vor der vorsicht

mich treibt ein dunkles weißnichtwas,
gefahren zu verneinen.
ich sitz in einem haus aus glas –
und werfe doch mit steinen

möchtet ihr diesen impuls aufnehmen? ganz gleich, ob ihr das im wortsinn tun möchtet oder dadurch zu ganz anderem inspiriert seid, ich freue mich auf eure momente.

wir lesen uns…

janusköpfig

was ist das
dass es mich
in mir erschüttert
entzieht mir
den grund und
mich zwingt
gedankengeflechte
mir zu spinnen
zu halteseilen
splissig über
die zeiten und
nie ganz fest
vermitteln sie
halt 
und doch
bremsen sie mich
zuweilen zu begehen
neue wege

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#stalywo2023 – resumee und zusätzlicher impuls

liebe mitschreibende, die ihr mir so viele momente geschenkt habt beim #stalywo2023,

ich bin überwältigt, dass ihr euch so zahlreich eingefunden habt. es ist schön, so auch die Vielfalt zu sehen und sichtbar zu machen, die aus einem einzigen impuls erwächst.
ich danke euch sehr und gelobe, zukünftig auch die #sammelstelle
wieder etwas häufiger zu bewirtschaften.
und so fange ich gleich damit
an, möchte aus anlass des tages diesen aber gern auch noch der #stalywo2023 angliedern.

es gibt ein unfehlbares rezept, eine sache gerecht unter zwei menschen aufzuteilen: einer von ihnen darf die portionen bestimmen, und der andere hat die wahl.

gustav stresemann

ich wünsche wieder viele schöne gemeinsame momente zum thema teilen.
seid ihr dabei?

wir lesen uns…

 

möglich

der da
dürstet
der da
hungert
der da
ohne haus
ohne liebe
ohne frieden
all jene die
auf alle arten
frieren
wärmt dein rat
vom hohen ross
gesprochen
nicht
teile woran
dir nich gebricht
möglich 
dass es beide
erwärmt

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7. november – ankunft

ihr lieben, wir sind im schlussspurt, ganz kurz vor dem zieleinlauf.
mein heute dazu ausgesuchtes zitat lockt euch hoffentlich nicht auf falsche fährten:

du mußt zurückkehren
wenn du nicht ankommen kannst
anke maggauer-kirsche

natürlich haben wir uns alle verdient, auch beim #stalywo2023 anzukommen. und so ist unser impuls heute die ankunft .
ich bin wie immer gespannt, wie ihr ankommen werdet.

wir lesen uns…

 

von der schwierigkeit des ankommens

landschaften
zogen vorbei in
ihrer anheimelnden
bedeutungslosigkeit
dabei immer eine
erinnerung an ein
gewesenes... 
aus dem lautsprecher
die verkündung einer
ankunft schreckte
sie auf
ankommen? 
wo, wenn niemand
sie erwartete?
und wenn sie
jemand erwartete?
wenn jemand
erwartungen hätte?
und ihre erwartungen
welcher art waren sie?
immer hatte sie 
ruhlos nach ihrem 
platz gesucht
und nun...
auch wenn die fahrt
ein ende hätte
käme sie wirklich an?
aus dem lautsprecher
die verkündung einer
verspätung schreckte
sie nicht
sie atmete
tief

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6. november – fluchtwege

vielen dank für die vielschichtigen blickweisen auf den heimatbegriff. da zeigt sich deutlich, dass jeder etwas anderes damit verbindet.

nun kommt schon der vorletzte impuls dieser woche. ich hoffe, ihr findet keine fluchtwege vor dem schreiben, sindern momente, die mit diesem impuls verbunden sind.

gelegentlich erfordert es mehr mut, wegzulaufen als sich zu stellen.

peter e. schumacher schrieb diesen satz, den ich diesem impuls zur seite stellen möchte.

und nun los, wir lesen uns…

entscheidung

wenn das
fundament des seins
zu staub zerfällt
da nichts mehr ist
die mägen zu füllen
die perspektive
längst verstellt
wenn der tot 
stets um dich ist
wenn alle
möglichkeiten längst 
sich verflüchtigten
was bleibt dann? 
mach die rechnung:
abwägung der gefahren
und der möglichkeiten
plus verzweiflung
und überlebenswunsch
wenn das ergebnis 
die hoffnung ist
dann gehst du
los

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5. november – heimat

ich freue mich, daß @GEDANKENtaenze zu uns gefunden hat. und dass und vor allem wie ihr die impulse umsetzt, das finde ich sehr interessant und schön.
deshalb will ich auch gleich den nächsten impuls geben. Ich stelle dieses mal einen satz von fjodor michailowitsch dostojewski voran:

ohne heimat zu sein heißt leiden.

was bewegt euch bei diesem satz? was fällt euch sonst zur heimat ein? welchen bezug habt ihr dazu?
ich bin wie immer gespannt auf eure momente.

wir lesen uns…

suche

nein
da war kein ort
der ihm jemals
heimat schien
bleibe vielleicht bis 
es ihn weitertrieb
oder andere ihn
vertrieben
er suchte also
weiter im überall
las vom wir auf
bunten plakaten die
wie eine mauer ihn
draußen stehen ließen
lernte ständig neue
regeln und gesetze 
hielt sich daran
als könnte daraus
etwas keimen das
heimat ihm würde
und suchte doch
vergebens einen ort
er wusste nicht dass 
sie in ihm kümmerte 
im ewigen warten 
dass er sie 
fand

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