26. impuls – gefährlich

november, eine gute zeit, auch wieder ein wenig die sammelstelle zu beleben. in seinem lauf bewegt sich das jahr gefühlt immer schneller auf sein Ziel zu, und gefühlt bewegen wir uns mit im verzweifelten versuch schritt zu halten.
wir werden zurückbleiben, resumee ziehen, uns erkennen, feststellen, was bleiben kann oder was der veränderung bedarf.
möglicherweise…

ich stelle heute mal wieder zeilen der von mir so geschätzten mascha kaléko voran:

vorsicht – vor der vorsicht

mich treibt ein dunkles weißnichtwas,
gefahren zu verneinen.
ich sitz in einem haus aus glas –
und werfe doch mit steinen

möchtet ihr diesen impuls aufnehmen? ganz gleich, ob ihr das im wortsinn tun möchtet oder dadurch zu ganz anderem inspiriert seid, ich freue mich auf eure momente.

wir lesen uns…

janusköpfig

was ist das
dass es mich
in mir erschüttert
entzieht mir
den grund und
mich zwingt
gedankengeflechte
mir zu spinnen
zu halteseilen
splissig über
die zeiten und
nie ganz fest
vermitteln sie
halt 
und doch
bremsen sie mich
zuweilen zu begehen
neue wege

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Autor: stachelvieh

Gelegenheitsbloggerin

5 Kommentare zu „26. impuls – gefährlich“

  1. mich treibt ein dunkles weißnichtwas,
    gefahren zu verneinen
    ich sitz in einem haus aus glas
    und werfe doch mit steinen

    mich treibt ein dunkles weißnichtwas,
    gesundheit zu gefährden
    mein Leib vergänglich fast wie gras
    ist ewig nicht auf erden

    Und mein Verstand sucht oftmals Streit
    er quält sich, kämpft hinieden
    und meine Seele gleicher Zeit
    wünscht Ruh und Trost und Frieden

    Das Gute, das ich gerne will
    verpasse ich dabei
    Das Schlechte, das ich nicht will, kommt
    Oft führ‘ ich’s selbst herbei

    In rechts und links so eingespannt
    in unten und in oben
    Am liebsten wär ich weggerannt
    entronnen innrem Toben

    Doch halt ich’s aus mit Zuversicht
    im dunklen Tal hinieden
    Und hoffe auf das ew’ge Licht
    und süßen Himmelsfrieden

    Süßer Frieden! Himmelslust?
    Einst gibst Du Kraft mir Lahmen.
    Komm, ach komm in meine Brust!“
    So sei es – schließ mit Amen!

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  2. Die Tür der Zufriedenheit oder auch Lied gegen die Vorsicht

    Zerberus der schlimme Finger
    bewacht die Tür
    Und das für immer
    Wofür

    Mal schaut er ängstlich
    erbarmungsvoll
    dann wieder traurig
    und voller Groll

    Sein Zaudern, durch die Tür zu lassen
    lässt manchereinen nachts nicht schlafen
    nicht möglich, den Entschluss zu fassen
    im Nebel der ersehnte Hafen

    Und doch, so scheint es, wärs ganz leicht
    wenn uns nur die Erkenntnis reift
    die Pforte nur ein Spiegel ist
    der Zerberus zeigt dein Gesicht

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  3. Er stand am Wasser, blickte gar ernst drein
    ‚Warum nur Mutter soll ich da hinein‘
    ‚Ach schau, du musst nicht ängstlich sein‘
    Hab Mut, die Fluten sind so frisch
    bald schwimmst du munter wie ein Fisch‘
    ‚Mir grauet aber fürchterlich
    vor unbekannten Schwimmgetier‘
    ‚Ach komm, mein Sohn ich zeig es dir‘
    Und voll Elan und Sportsmanier
    sprang sie in des Flusses Breiten
    Ihren Sohn vorzubereiten
    auf des Lebens harte Seiten

    Doch oweh die Strudel erfassten
    sie sofort ohne zu rasten
    spielten mit den neuen Lasten

    Wie sie auch strampelte, kraulte und jaulte
    der Fluss trieb sie fort
    samt flehenden Wort, unbekannt der Ort

    Der Sohn derweil stand an des Flusses Strand
    und dachte bei sich
    wär sie geblieben vorsichtig

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  4. Das Zimmer lichtlos;
    Ich werde wach.
    Pssst – hör‘
    Hörst du das auch
    Mein Gott ich spüre
    Wie ein Hauch
    Die Haar an Armen und am Kopf

    K – n – A – rrr – z

    Schon wieder
    Hast du’s vernommen endlich

    Was ist das
    Kommt da wer hoch
    Ich habe Angst
    Mir graust
    Verdammt
    Jetzt zwackt mein Schopf
    Die Haut
    Sie kräuselt kalt
    Wie Hühnerbrust

    Im Augenblick will nur noch lebeno hne Lust

    Wenn ich nun wüsste
    Wer jetut da schleicht
    Ist es der Geist
    Der stets verneint

    Nun knarzt die Tür
    Sie öffnet sich
    Die fremde Hand
    So kalt
    Umschließt mein‘ Hals

    Es ist mein Liebchen
    Kuss
    Wir sind vereint

    ©HW

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