22. impuls – beschreibung

ihr lieben, das alte jahr wird nun fad und ist schon fast vorbei. gerade findet man allerorten rückschauen.
ich kanns nicht mehr sehen, versuche ich doch selbst, mit diesem vertrackten jahr abzuschließen.
außerdem heißt ja ein ende auch immer, dass danach etwas beginnt. da am vergangenen nichts mehr zu ändern ist, schaue ich insgesamt lieber nach vorn.
ein wenig auf sich selbst schauen schadet dabei ja auch nicht. und so komme ich heute mit einem philosophen und die ecke, dem ollen nietzsche. der resümierte sich einst so:

ecce homo

ja! ich weiß, woher ich stamme!
ungesättigt gleich der flamme
glühe und verzehr´ich mich.
licht wird alles, was ich fasse,
kohle alles, was ich lasse:
flamme bin ich sicherlich.

friedrich nietzsche

ja, das ist er also. und ich? und du? und ihr? was fällt euch dazu ein? ich freue mich wie immer auf eure lyrischen momente in den kommentaren.
und keine eile, diese frage bedarf der zeit und des überlegens zur beantwortung.

kommt gut ins neue jahr! wir lesen uns…

inventur (unvollständig)

klugheit ist
da wohl vorhanden
manchmal genutzt und
zuweilen ignoriert
erfahrung zur genüge
derart dass sie
beflügeln kann
meist aber mich bremst
neugier mein antrieb
lieben meine passion
geliebtwerden Sehnsucht
freude ein ding das ich
anderen gern gönne
und doch selbst oft
nicht genießen kann
all das wohnt hier
im mantel der
einsamkeit

21. impuls – licht

es ist besser, ein einziges kleines licht anzuzünden, als die dunkelheit zu verfluchen.

dieses zitat hat mir schon immer gut gefallen, es wird konfuzius zugeschrieben.
und ist nicht jetzt genau die zeit, in der wir merken, wie sehr wir das licht benötigen? das licht im inneren und im äußeren…

schon lange brennt bei mir jeden abend der docht einer kerze, tanzt das flämmchen im leichten luftzug und strahlt seine warme farbe und seine farbige wärme aus.

was fällt euch ein, wenn ihr über das licht nachdenkt? ob ihr den impuls „beim wort nehmt“ oder eher im übertragenen sinne weiterspinnt, ich freue mich auf eure momente. schreibt sie wie immer gern in die kommentare.

*

orientierung

wenn
nach stunden
die dämmerung
viel zu früh
den weg versteckt
die eigne müdigkeit
mich beschwert
das gehen ein
tasten wird nach
festen gründen
wenn im schwarz
die geräusche so
gruselig verfremden
wenn jeder strauch
eine gefahr zu
verstecken scheint
und die sterne nur
eisige blicke werfen
dann ist das licht
der kerze das
einsam hinter dem
fensterglas flackert
einem leuchtturm gleich
der mir den hafen
weist