35. impuls – nur ich allein

liebe mitschreibende,

schon ist der oktober im endspurt, und ich finde, es kann einen neuen impuls geben. bald wird das leben wieder etwas zurückgezogener, stiller, bevor es zum jahresende noch einmal fahrt aufnimmt.

das größte auf der welt ist, zu wissen, wie man zu sich selbst gehört. 

(michel de montaigne)

im prinzip findet ihr hier drei anregungen: im titel, im foto, im zitat. ob ihr diese aufgreift oder eure gedanken einen ganz anderen spin nehmen… ich bin schon gespannt! seid ihr dabei? 

wir lesen uns… 

 

meiseneinsamkeit

ich sitz hier ganz alleine
auf meinem zweig im wind
fühl mich besonders kleine
alle verschwunden sind

auf meinem zweig im wind
will auf die andern warten
alle verschwunden sind
im großen, großen garten

will auf die andern warten
genieß doch auch die ruhe
im großen, großen garten
verrückt, was ich da tue

genieß doch auch die ruhe
ich pfeif der amsel lieder
verrückt, was ich da tue
ihr andern, kehrt ihr wieder?

ich pfeif der amsel lieder
so ungehört von allen
ihr andern, kehrt ihr wieder?
ach kommt! s'würd mir gefallen!

so ungehört von allen
fühl mich besonders kleine
ach kommt! s'würd mir gefallen!
ich sitz hier ganz alleine

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34. impuls – eine frage steht im raum 

ihr lieben, ich wollte ja zwischen den aktionen mal wieder in den normalen rhythmus kommen und euch immer mal wieder einen schreibanlass geben.

irgendwie gelang es mir erst jetzt, dem nachzukommen. vorher war einfach irgendwie die luft raus…

nun aber! starten wir mit einer

frage, die im raum steht

was kommen euch da für Ideen, fragen gar…

ich freue mich wie immer auf eure momente in den Kommentaren.

wir lesen uns… 

befragung

was
treibt dich an?
was
wünschst du dir?
was
kannst du tun?
was
willst du geben?
suchst
du antworten oder
jemanden der
dir die dinge
abnimmt?
entscheiden
musst du dich
es wird sonst
niemand
für dich tun
vielleicht
aber doch die
einsamkeit

*

verwandlung

eine frage steht im raum
sehr schüchtern, voller zagen
sie hat schon lange diesen traum
und traut sich nicht zu fragen
ups...

eine frage steht im raum
will sehnsuchtsvoll vergehen
wie schön wärs doch, würde ihr traum
nun ganz real geschehen
ach...

eine frage steht im raum
zu lang schon, fast von sinnen
fällt sie, muss nun wohl den traum
im liegen weiter spinnen
au...

da tritt ein maler in den raum
sieht dort die frage liegen
er weiß nichts von der frage traum
doch findet er vergnügen
hei!
nun pinselschwingend weit im raum
aus kreativen gründen
der frage enden wie im traum
zur acht fix zu verbinden
oh...

da liegt die acht nun in dem raum
noch ist ihr unverständlich
wie riet der maler ihren traum?
seis drum. endlich unendlich!
hach...

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33. impuls – vom schwinden des taglichts

nach der #sommerschreiberei ist vor dem nächsten impuls. ich sitze in der frühen abenddämmerung und denke über meine beziehung zum licht, zum hellen, dem lichten nach. die nächsten monate wird es mir oft daran mangeln. nun lade ich euch ein, mit mir darüber nachzudenken. ein zitat dazu möchte ich noch voranstellen:

das dunkel ist ein heimweh nach licht.
carl ludwig schleich (1859 – 1922)

ob ihr den impuls wortwörtlich umsetzt oder durch ihn angeregt seid, weiter zu sinnen, alle momente sind wie immer willkommen. seid ihr dabei?

wir lesen uns…

 

gedankenschleifen

ich schau hoch in die sonne
sie scheint hell und sie wärmt mich
macht die farben erst sichtbar
ohne sie fehlt das leuchten

sie scheint hell und sie wärmt mich
legt aufs land sie ihr feuer
ohne sie fehlt das leuchten
grau zieht in die gemüter

legt aufs land sie ihr feuer
bringt sie welten zum wachsen
grau zieht in die gemüter
verlieren wir ihre gnade

bringt sie welten zum wachsen
schafft sie räume zum leben
verlieren wir ihre gnade
wird zur ödnis dann die welt

schafft sie räume zum leben
bringt sie licht in die herzen
wird zur ödnis dann die welt
greift die kälte nach allem

bringt sie licht in die herzen
wie die liebe zu einander
greift die kälte nach allem
wird das morgen zur frage

wie die liebe zu einander
macht die farben erst sichtbar
wird das morgen zur frage?
ich schau hoch in die sonne

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#stalyso2024, fazit – wie im flug

ihr lieben,

die gemeinsamen wochen sind schon um, und es sind sehr verschiedene ideen aus den impulsen geboren und sehr unterschiedlich umgesetzt. das ist genau der punkt, der mich daran immer so fasziniert: ich staune, ich denke ‚ah, da wäre ich auch gern drauf gekommen‘, und ich lerne dazu.

darüber verging die #sommerschreiberei so schnell, dass ich sie gern noch um einen impuls verlängern möchte. er steht noch auf meiner liste und kann vielleicht auch euch noch anregen?

als hätte ich es geahnt, hatte ich nämlich auch

wie im flug

notiert. wenn ihr noch mitschreiben wollt, freue ich mich sehr.

für eure tollen momente der letzten acht wochen habt auf jeden fall schon einmal vielen dank.

ach ja: wir lesen uns… 

 

erstaunlich

und wie
die zeit rauscht
wir mittendrin
wie zwischen
den kieseln des
sprudelnden bachlaufs
zwischen beginn
und ende strudelnd
auf unserem fels
der seine kreisbahn
zieht um die quelle
unserer energien
fast unbemerkt
wären da nicht des
jahres zeiten

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#stalyso2024, 8. woche – ankommen

ihr lieben,

schon sieben wochen habt ihr mir die treue gehalten, und ich habe sehr unterschiedliche momente mit und durch euch erlebt. vielen dank dafür!

nun neigt sich unsere reise  dem ende entgegen, und der achte impuls lautet folgerichtig

ankunft.

ich bin gespannt, wie diese sich in euren werken spiegelt und freue mich schon sehr darauf!

wir lesen uns…

 

zielstation

als ich
mich losmachte
auf den weg
mich begab
in die welt
war ich voll
von hoffnung
zu finden
den ort
da meine seele
wurzeln schlägt
fand ich nicht
ich kam nie an
bis ich verstand
diese reise führt
in mein inneres
seitdem hoffe
ich erneut

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