
ihr lieben, schon ist ein zwölftel des doch gerade eben noch neuen jahres verstrichen. es ist zeit für einen weiteren impuls.
heute habe ich für euch einen medientransfer. es geht um musik, die samuel barber 1938 schrieb:
samuel barber: adagio for strings op. 11
mich berührt sie sehr, und ich weiß selbst noch nicht, welchem meiner vielen gedankenstränge ich zu einem moment verhelfen werde. wisst ihr schon, wohin diese musik euch führt? setzt eure momente wieder in die kommentare, ich bin sehr gespannt!
wir lesen uns…
elegie
die augen lechzen sehnsuchtvoll nach farben
die nebelschleier ihnen vorenthalten
das dumpfe schleicht sich tief in die gedanken
als stünde alles still und blieb beim alten
ich kann mich selbst zur sehnsucht nicht erwärmen
als wäre jede zukunft hoffnungsloser traum
käm doch die sonne endlich die natur zu wecken
welch zeichen wär das erste grün am baum!
dann könnte vielleicht zuversicht auch sprießen
dass was da kommt für uns zu schwer nicht wäre
mut würde durch die adern wieder fließen
wenn man erinnerte, das nichts für ewig währe
man richtete sich auf, begriffe seine größe
während melancholie im morgenlicht zerflösse
die schwarzen vögel
die schwarzen vögel
sitzen mir
im kahlen geäst
meines seins
wie die krähen in
den winterbäumen
fliegen aus
morgens wenn
der alltag sie verjagt
für ein paar stunden
ihr wachstum nährt sich
an allem was sie erhaschen
zuweilen fliegen sie auf
gestört vielleicht von
einem lauten lachen
doch davon fliegen sie
nicht
sie kreisen dann
ziehen laut ihre schleifen
unfassbar durcheinander
und finden doch alle wieder
auf ihren platz
abends wenn
die dunkelheit alles
mit ruhe übergießt
megaptera*
klein bin ich
unter den anderen
die mit mir
die welt durchstreifen
leicht bin ich
unter den großen
die mich begleiten
in den tragenden wassern
der weiten ozeane
groß bin ich
für euch und schwer
und unter den meinen
muss ich noch wachsen
um schritt zu halten
wenn sie rufen mit
den gesängen die immer
ein wenig schwermut
zu tragen scheinen
in den meeren wo
ich auf meine mutter
warte die heimkehrt
zu mir aus der
schwärze der
tiefe
*megaptera ist der buckelwal
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